Seite 9 - AUTOHAUS FORUM ADAC 2012

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lokalisieren und eine genaue Position an
die Rettungsleitstelle weitergeben. Ein
Feature, das viel Zeit spart und damit
­Leben retten kann: Denn die deutschen
Rettungsleitstellen sind bei Mobilfunk-
anrufen noch nicht imstande, eine genaue
Ortung des Anrufers durchzuführen.
Nicht unerheblich ist die Funktion des
ADAC Service Center als Filter für Fehl-
anrufe: Hin und wieder kommen Leute
aus Versehen auf den roten SOS-Knopf,
der den eCall auslösen kann. Die Fehl-
anrufe werden entsprechend „aus­sortiert“
und belasten damit weder die Telefon-
leitungen der 112 Notrufnummer, noch
die Rettungsleitstellen – damit diese für
lebenswichtige Anrufe frei bleiben.
Lukrative Zusatzdienste
Während die Hersteller den eCall Notruf
kostenlos anbieten müssen – so will es der
Gesetzgeber –, können sie ihren Kunden
aber lukrative Zusatzdienste bei geringem
zusätzlichen Aufwand offerieren, die prak-
tischerweise mit der bereits eingebauten
Technik des Notrufsystems einhergehen.
Man muss lediglich die entsprechende
Software aufspielen. Und der Kunde kann
von diesen Services erheblich profitieren,
denn sie erleichtern sein automobiles Le-
ben deutlich. Damit hat der Handel erst-
klassige Verkaufsargumente an der Hand,
um solche Produkte aktiv zu vermarkten.
Die Möglichkeiten sind vielfältig und wer-
den in Zukunft weiter ausgebaut werden.
Pannenruf (bCall)
Neben dem Notrufdienst eCall gibt es
auch den sogenannten Breakdown Call,
abgekürzt bCall. Er wird bei Fahrzeug-
pannen eingesetzt und beinhaltet eine
Daten- und Positionsmeldung aus dem
Fahrzeug an das ADAC Assistance Center.
So können Pannenhilfsmaßnahmen über
den Automobilclub rasch und unkompli-
ziert eingeleitet werden.
Diebstahlverfolgung SVT
SVT steht für Stolen Vehicle Tracking. Im
Klartext: Sollte ein Fahrzeug gestohlen
werden, kann die Diebstahlverfolgung
nach einer automatischen oder manuellen
Auslösung aufgenommen werden. Rele-
vante Daten und die aktuelle Position des
Fahrzeugs werden in das ADAC Service
Center gemeldet. Umgehend wird die
­Polizei mit konkreten Angaben versorgt,
damit sie das Auto sicherstellen kann.
Fotos: Presse + PR Pfauntsch, BMW
Remote-Dienste
Dahinter verstecken sich verschiedene
Komfortleistungen mit Fernzugriff auf das
Fahrzeug. ZumBeispiel kann durch diesen
Dienst die Fahrzeugverriegelung geöffnet
werden. Oder wenn im Parkhaus das Auto
nicht mehr zu finden ist, lässt sich auf An-
forderung des Fahrers durch das Service
Center per Fernzugriff die Beleuchtung des
Wagens aktivieren. Ein Mehrwert, der viel
Zeit und Nerven sparen kann.
Remote-Diagnose
Wer sich in Bezug auf die Verlässlichkeit
seines Fahrzeugs unsicher ist, kann eine
Ferndiagnose zum Zustand seines Autos
anfordern. Oder: Im Pannenfall werden
re­levante Fahrzeugdaten an das ADAC
Assi­stance Center übertragen und dort
ausgewertet, um Pannenhilfemaßnahmen
noch gezielter auf den konkreten Fall
­ausgerichtet erbringen zu können. Fern-
diagno­se kann weiterhin als Frühwarn-
system zur Vermeidung von Pannen zum
Einsatz kommen. Wer sicher fahren will,
besitzt hier also einen echten „Vorsorge-
Schutzengel“.
Infodienste
Nachts noch ein Hotel zu finden, zumal
in einer dem Fahrer unbekannten Ge-
gend, kann sich als schwierig erweisen.
Dieses Problem lässt sich mit einem
Knopfdruck lösen. Durch das manuelle
Betätigen eines Anrufs wird das ADAC
Service Center als reisebezogener Infor-
mationsdienst genutzt. Durch die Posi-
tionsübertragung weiß der ADAC Mitar-
beiter genau, wo sich das Fahrzeug gerade
befindet, und kann dementsprechend
präzise Vorschläge, beispielsweise für eine
Übernachtungsmöglichkeit, unterbreiten.
Mit Smartphone zur Stromtankstelle
Der ADAC wird in Kooperation mit der
YellowMap AG ein E-Mobility-Portal für
Deutschland etablieren. Auf der Website
SmartTanken.de
finden Elektromobilisten
ab sofort ein Verzeichnis von Elektrolade-
stationen. Das Portal geht aber weit über
die reine Suche nach Ladestationen hi-
naus. Denn:
SmartTanken.de
soll das zen-
trale und europäische Referenzverzeichnis
für E-Tankstellen werden. Für den ADAC
steht bei
SmartTanken.de
der Verbrau-
cherschutzaspekt im Mittelpunkt: Der
Verbraucher erhält Wissen zur Kompati-
bilität des Ladesystems, zu Strompreisen,
Zahlungsmodalitäten, Parkmöglichkeiten
in der Nähe der Tankstelle sowie zur Ver-
trauenswürdigkeit des Stromanbieters.
Ladezeiten nutzen
Ein Schwachpunkt bei der Elektromobili-
tät – darauf weist der ADAC in seinen
Untersuchungen zur Alltagstauglichkeit
von E-Autos stets hin – sind derzeit noch
die langen Ladezeiten. Aber auch hierfür
hat die App eine Antwort: Mit Hilfe einer
kartenbasierten Suche ist etwa das nächste
Einkaufszentrum oder Kino schnell ge-
funden. Die Wartezeit, in der Strom gela-
den wird, kann so genutzt werden. Vision
ist es, das Portal zum europaweiten Ver-
zeichnis von E-Tankstellen auszuweiten.
Gerade der Zusammenarbeit mit Energie-
unternehmen, Herstellern von Naviga-
tionsgeräten sowie Produzenten von Kar-
tenmaterial kommt dabei ein besonderer
Stellenwert zu.
z
Der Fahrer kann durch eine
direkte Verbindung zum Call-
center des Herstellers respektive
des ADAC viele Zusatzdienstleis­
tungen in Anspruch nehmen.
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AUTOHAUS
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